Langweiliges Lego statt badende Barbie

Hätte, hätte, Mofakette

Bevor ich mich mit diesem Post dem Thema Lego Mindstorms nähere …

Hätte ich heute in der Schwimmoper eine Kamera dabei gehabt, dann ginge das hier gleich ganz anders weiter. Denn auf Wunsch meiner Tochter waren wir zu viert: sie, ich, Barbie und Ken. Doch Barbie und Ken – natürlich in Badeklamotten gekleidet – waren in weiten Teilen des Schwimmbadaufenthalts entweder unter meiner Aufsicht oder blieben komplett auf sich allein gestellt.

Wenn eine Barbie unbeachtet mit Gesicht nach unten unbeachtet in einem andererseits total überfüllten Schwimmbecken schwimmt, wenn Ken an den klitzekleinen Füßen am Grund gehalten wird und sein Gesicht dennoch unaufhörlich plastikcharmant lächelt, wenn die beiden also nach unerträglich langer Zeit unter Wasser ihrer tatsächlichen Leblosigkeit Bildkraft geben, dann fehlt nur noch die Kamera und es könnte einen Blogpost geben, den ich

Chlorleichen

nennen täte. Gibt es aber nicht, denn Kamera nicht dabei. Vielleicht beim nächsten Schwimmmal. Heute also kein Plan B. Es bleibt bei Plan A. Und der hieß und heißt weiterhin

Random Art

Ferngesteuerte Autos werden total überschätzt. Es bleibt wahrhaftig noch Zeitraum für andere Dinge, die unter dem Weihnachtsbaum entdeckt für ähnlich viel Freude sorgen. Als 100%ige Überraschung überraschte mich meine Frau mit Lego Mindstorms EV3. Juhu!

Endlich wieder Lego. Endlich wieder so richtig wie 1980.

Nur wenige Tage Stunden später baute ich das erste Modell nach Anleitung, den Track3r. So ein kleiner Pseudoroboter auf Raupenketten, der mir einen ersten Eindruck schenkte, wie das mit der Software funktioniert.

Das Prinzip Lego Mindstorms

Lego und Motoren gab es schon immer. Mit Mindstorms ist Lego aber programmierbar geworden. Es gibt Sensoren, die auf Drücken, auf Farben, auf Helligkeit, auf Geräusche oder auf die beiliegende Infrarotfernbedienung reagieren und abhängig davon kann man die Motoren ansteuern. Beispiel: „Hey Roboter, wenn du ‚Rot‘ siehst, dann dreh‘ dich hektisch 3 Mal um die eigene Achse. Wenn nicht, dann fahr‘ weiter langsam vorwärts. Danke.“

Programmiert wird der Spaß mit einer gelungenen Software am Rechner, mit der man die Operationen in Form eines Flussdiagramms aufbaut. Ist ja für Kinder ab 10.

Nichts für mich

Langeweile überträgt der kleine Roboter auf mich. Ist doch klar, dass der funktioniert.

Ich will etwas eigenes und verbringe einen der Weihnachtsurlaubstage mit der Erfindung des schließenden Jahres. Meine Kugelsortiermaschine.

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Stunden verbringe ich mit der Tüftelei, lerne Lego kennen wie es heute ist, lerne noch ein wenig mehr über die Programmierung von Mindstorms und bin happy, dass am Ende des Tages alle 6 Kugeln das richtige Ziel finden.

Ich kann Euch allerdings die Randnotiz nicht vorenthalten, dass unsere Tochter die Maschine am nächsten Tag so kommentierte:

„Aber Papa, mit der Hand kann man doch viel schneller sortieren.“

Einsichtig motte ich das intelligente System ein und widme mich in den ersten Tagen des neuen Jahres der anderen, echten Maschine, meinem Axial Exo.

Der erfüllt mich echt. Der wird mein Hobby. Ist er schon.

Dennoch: Das mittlerweile mit großer Freude feinsortierte Lego attraktiert immer mal wieder meine Augen. Es verlangt nach einer elektromechanischen Idee in meinem Kopf, die es dann umzusetzen gälte. Die kommt nicht.

Ich gebe auf

Die besondere Idee will nicht kommen. Was macht der Legobuddha also: Er geht zur Idee.

Baue ich mir eben einen langweiligen kleinen Roboter mit Raupenketten, aber wenigstens ohne Anleitung. Und vor allen Dingen einen, der spürt wenn er anstößt und sich dann neue Wege sucht.

Lego Mindstorms - Hitt3r

Das mit der Langeweile klappt aber nicht. Es macht wieder viel Spaß, aus dem für mich immer noch neuen System von Lego Technic zu lernen und die putzigen kleinen Bauteile passend und zweckmäßig einzusetzen. Und wieder macht auch das Drag-and-Drop-Programmieren Spaß.

Der kleine Hitt3r (Ja, auch ich kann Titel, liebe Legoleute) fährt, stößt an, fährt zurück, dreht sich zufällig viel und fährt weiter. Und stößt wieder an. Gut.

Der Weg dorthin, das Bauen war eine Freude, der fertige Hitt3r allerdings einen Tag später: langweilig.

Weiterhin entzückt mich das Wegsortieren beim Auseinanderbauen. Das ist so wahnsinnig 1980.

Legoheureka

Die Idee kommt wie immer von jetzt auf gleich.

Da ist sie:

Ich kombiniere Elektronik, Programmierung und Mechanik und mache ganz verrückt: Kunst.

Jippie! Mein erstes Lego-Kunst-Projekt heißt ‚Random Art‚. Das hat mir heute einen feinen Tag beschert, wurde gedacht, gebaut, programmiert, gestartet, beendet und auch wieder demontiert und wegsortiert. Langweilig war es nie und es bleibt ein Bild.

Ich freue mich, keine Kamera dabei gehabt zu haben, als Barbie ein ununterbrochenes Unterwasserlächeln gen Ken sendete.

Random Art

Wähle zufällig eine Zahl aus 1, 2 und 3.

Bei 1: Leuchte grün und lass beide Motoren B und C ab jetzt mit einer jeweils zufälligen Geschwindigkeit zwischen -20 und 20 laufen.

Bei 2: Leuchte gelb und lass Motor B ab jetzt mit einer zufälligen Geschwindigkeit zwischen -20 und 20 laufen.

Bei 3: Leuchte rot und lass Motor C ab jetzt mit einer zufälligen Geschwindigkeit zwischen -20 und 20 laufen.

Mach eine Pause zwischen 1 und 3 Sekunden und fang von vorne an.

Lego Mindstorms - Random Art - Algo

Action

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Das eindeutige Ergebnis sorgfältiger Konstruktion und Programmierung

Lego Mindstorms - Random Art - Bild

Ab jetzt geht es nur noch darum, wie man Pinsel mit Lego kombiniert, Sounds mit Lego komponiert, Lehm mit Lego modelliert, …

Ein Kommentar

  • Das mit der Kunst ist großartig!!!! DAS ist ein guter Einsatz. Ich hatte mal (kurz) ein Mindstorm, habe aber fest gestellt, dass es mich fasziniert (wie viele Dinge) – ich aber zuwenig Zeit dafür habe (wie für viele Dinge). Also wieder verkauft. Umso besser, dass ich nun einen Freund habe, der das besitzt und dem ich einfach zusehen kann. Oder mir das alles ausleihe, wenn auch das Bauen langweilig geworden ist. Und die Kunst. ;-)

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