Enjoy the silence
[ Ein Gastbeitrag von Sandra zum #ffffff04 ]
Beste Freunde
Wenn man durch Facebook-Freundinnen und Freunde immer auf dem Laufenden gehalten wird, was Veranstaltungen, die wichtigsten Ereignisse und Neuigkeiten angeht, man Motivationsmails bekommt oder sie tatsächlich auch noch direkt spontan vor der Haustür stehen, dann fühlt sich das so an, als würde man Post und Besuche in einer Art Reha-Maßnahme bekommen und als würden die lieben Freunde derweil zu Hause auch noch die Blumen gießen und nach dem Rechten sehen. Schön ist das, danke dafür!
Musik ist wenn man trotzdem tanzt
„Musik drückt aus, was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist.“ V. Hugo
Musik kann alles. Der Februar 2016 steht ganz im Zeichen des Vinyls. Gleich an einem der ersten Tage bekomme ich meine erste eigene Schallplatte geschenkt. Also die erste eigene Platte, die ich in der Casa Freise mein eigen nennen darf und meine Lieblingsmusik* seit letztem Jahr! Ganz nebenbei bringt ein spontaner Besuch eine „neue Musik“ mit ins Haus. So etwas habe ich noch nie gehört. Großartig, faszinierend und wunderschön. Danke, Olrik**! Mein Soundtrack des Februars mutet an wie ein bunter Strauß Blumen. Frauenpower durch Florence and the Machine, London Grammar und Boy . Und daneben gesellen sich die männerdominierten Combos Fink* und Steven Wilson** . Viel Spaß beim Stöbern, be inspired! ;-)
Draußen ist nicht immer feindlich
Wenn die Inspiration via Netz nicht zu einem nach Hause kommt, muss man eben wieder das Haus verlassen. Und so komme ich in den Genuss eines Theaterstücks, das mich aus den Socken gehauen hat. „Endstation Sehnsucht“. Was für eine atemberaubende Inszenierung mit dieser Bühne und der Musik. Was für eine großartige Leistung der Schauspieler, vor allem Natascha Heimes, die sich im wahrsten Sinne des Wortes ihre Seele aus dem Leib spielt. Wie schade nur, dass auch sie neben einigen anderen das Ensemble verlassen wird.
Ich sehe JOCO und eine Band, die sich Poems for Jamiro nennt. Da geht man mal spontan ins Deelenhaus und wird schon wieder so positiv überrascht. Ein bisschen traurig bin ich darüber, dass ich im #ffffff04 den Auftritt von JOCO beim Vorentscheid des Eurovision Songcontest nicht erleben kann. Aber herrje, ich habe die beiden bezaubernden Schwestern sogar live erlebt und mit ihnen geplaudert. Fest vorgenommen hatte ich mir, endlich mal wieder ins Kino zu gehen. Aber das hat irgendwie nicht geklappt.
Und dann der wunderbare Abend, den die Julia Ures und Rita Maria Fust da auf die Beine gestellt haben. 0525.1fallsreich. Das Café Markt 5 hat vor Kreativität und Inspiration nur so vibriert. Ich habe selten so viele Menschen auf einem Haufen gesehen, die sich alle so viel zu sagen hatten. Toll. Und auch ich bin in den völlig überraschenden Genuss eines sauguten Gesprächs gekommen. Danke nochmal dafür, Harald!
In Demut steckt auch Mut
Es gibt Tage, die sind so schrecklich, dass man ganz dankbar ist für einen #ffffff. So kann man sicher sein, dass man nicht Jahre später immer noch daran erinnert wird.
#365days
„Give me everything you’ve got!“ J. Michaels
Die Sport-Challenge macht alleine nur halb so viel Spaß. Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf den Fortschritt der anderen Sporties und habe mir eine Liste der Dinge gemacht, die ich dort unbedingt noch Fragen will und die ich die anderen wissen lassen muss. Und nichts ist schöner, als nach einer erledigten Sporteinheit, einer neuen Bestzeit, einer Neuanschaffung oder Neuentdeckung in Sachen Sportart, seine Mitstreiter_innen wissen lassen, was gerade so geht. Niemals würde ich meine Challenge einsam in einem #ffffff beenden wollen. Ich freue mich wie Bolle, dass ich immer noch dabei bin (Tag 68!) und ganz bald wieder einige hundert Challenger an meiner Seite weiß. You all rock this!
51 Grad 43′ nördlicher Breite und 8 Grad 45′ östlicher Länge
Wetter. Ja, echt jetzt. Das beschäftigt mich sehr. Die Langeweile in einem #ffffff muss ja sehr groß sein, denkt ihr jetzt? Ist kein Witz. Ich glaube, ich habe noch nie so viel über das Wetter nachgedacht wie in diesem Monat. Das liegt aber vor allem daran, dass ich eine absolute Frostbeule bin, und daran, dass gerade Winter ist und ich trotzdem laufen gehen muss. Und ich war nicht nur im Schnee, im Sturm und im Regen laufen. Ich war sogar im Regen und Schnee wandern und habe im Regen in einem Fußballstadion gesessen. Und was soll ich euch sagen: Sie haben alle recht – es geht. Es ist alles eine Frage der richtigen Einstellung und Ausstattung. Wenn es so weitergeht, werde ich noch einer dieser betatzten „Draußen zu Hause“-Menschen. Das passende Wigald Boning-Solidaritäts-Zeltevent ist schon fest gebucht. Ach, Wigald. Was habe ich dich vermisst. Zeltest du noch?
Nachricht von Roger
„Es gibt keine Liebe zum Leben ohne Verzweiflung am Leben.“ A. Camus
Wut tut gut. Vor allem, wenn man mit anderen darüber sprechen oder schreiben kann. Und da spielt es kaum eine Rolle, ob es darum geht, dass man sich über den rechten Arschlochmob in Sachsen aufregt. WTF ist los in diesem Land?!
Oder dass man wütend ist, weil es wieder einen der Guten erwischt hat. Rest in Peace, Roger Willemsen. Klingt pathetisch, ist aber so: Hätte ich mir irgendwann mal aussuchen könne, mit welchem Promi ich eine Nacht verbringen wollen würde, dann wäre er auf jeden Fall in meiner Top Ten Liste. Und nicht etwa so eine Nacht. Sondern eher so wie in der wunderbaren Arte-Reihe „Durch die Nacht mit…“ , denn der Roger und ich hatten zumindest schon mal einen nennen wir es kurzen aber ambitionierten Briefwechsel.
Es gibt doch noch so viel zu entdecken
Wenn man denkt, man hätte plötzlich unendlich viel mehr Zeit, weil man keine Serien mehr schaut, sich nicht auf Facebook rumtummelt oder im Netz rumsurft, dann ist das auch so. Man sieht sich vielleicht schon an die Zimmerdecke starrend auf dem Sofa sitzen. Es dauert aber maximal drei Tage, dann sind in die Zeitfenster plötzlich andere Sachen geplumpst.
Und das ist gut so, dafür ist er ja da, der #ffffff04. Ich habe auch am Rechner gesessen. Aber dieses Mal endlich wieder geschrieben. An angefangenen Geschichten rumgedoktert und neue Ideen runtergetippt.
Und es braucht gar nicht immer bewegte Bilder. Wann hattet ihr zum letzten Mal einen Bildband in der Hand? Auf der Suche nach dem Bildband „Bangkok noir“ von Roger Willemsen und Ralf Tooten bin ich in der Bibliothek stundenlang in der Bildband-Ecke hängen geblieben. Ein Traum. So schön muss die Bilderbuchecke für Kinder in der Kinderbibliothek sein.
Menschen machen manchmal komische Sachen
„Mama, guck mal! Da ist die Zahnfee!“
„Nee, Schatz. Das ist ein Junggesellinnenabschied. Ist aber so ähnlich.“
In diesem Sinne.
Hello, it’s me!
- 2013: #ffffff – Ein Februar ohne Fernsehen und Facebook
- 2013: #ffffff+1 – Erkenntnisse im Rückspiegel
- 2014: Die Lanz-Lösung, oder: #ffffff02
- 2014: Wo ist das Social Web, wenn man es braucht?
- 2014: #ffffff02 – Der zweite Februar ohne Facebook und Fernseher
- 2015: Die Glotze bleibt an … voerst.
- 2015: Tanz in den Februar
- 2015: #ffffff03 – Kein Fernsehen, kein Facebook und kein FIFA15
- 2016: Große Klappe zu, Medienaffe tot // #ffffff04
- 2016: Enjoy the silence
- 2016: Flut #ffffff04
Ein Kommentar
Willkommen zurück meine Liebe!