The Walking Dead 14 und 17 – Will man das aushalten?


Ich habe ein Affinität zu Zombies, weniger erotisch als faszinativ.

Warum? Darum.

Vor drei Jahren habe ich zuletzt über die von mir gelesenen Comics gebloggt. Danach habe ich es auf das Lesen reduziert und kein geschriebenes Wort mehr über die unzähligen Comics verloren, die ich seither genossen habe.

Aber gestern habe ich The Walking Dead (Band 17) – Nothing To Fear gelesen. Ewigkeiten ist es her, dass mich Fiktion so angefasst hat. So verdient es The Walking Dead und dessen Autor Robert Kirkman, dass ich dies schreibe:

Das ist nicht auszuhalten.

Band 17 der ununterbrochen packenden Serie The Walking Dead traf mich wie ein Schlag mit einem mit Stacheldraht umwickelter Baseballschläger.

In the Face.

Das ist nicht auszuhalten

In Band 8 – Made To Suffer war es ein hinterhältiges, feiges Manöver aus der Distanz, in Band 14 – No Way Out war es ein dummer, grausamer Unfall aber in Band 17 – Nothing To Fear ist es das pure Böse, dass mir einen Helden raubt. Das ist kaum auszuhalten. Das Böse erkennt man daran, dass es genau eines nicht kennt: Gnade.

Aber so ist das mit dem Leben. So ist das mit dem Leben unter den wandelnden Toten, unter The Walking Dead.

Und wie Rick es bereits früh in der Serie auf den Punkt brachte:

„We are the walking dead!“

Wir wollen die anderen zu uns holen

Zombies, die wandernden Toten, wollen die Lebenden zu sich holen, wir normalen Menschen, die wandernden Lebenden, hätten so gern die Toten zurück unter uns. Also manche. Die Lust an der Macht, die Grenze zwischen Tod und Leben beliebig übertreten zu können, macht die Zombies dann doch sexy. Die sind die, die wir erst sein werden.

Müde vom Leben wirft sich sogar eine Protagonistin in die Fänge eines Zombies, obwohl sie in vorübergehender Sicherheit war. Aber das ist lange her.

Das ist nicht auszuhalten.

Darum versucht Holzschnitzer Geppetto dem Holzwurm Pinocchio künstlich Leben einzuhauchen. Frankenstein baut sein Monster aus Leichenteilen zusammen und hofft darauf, dass Naturgewalten dem Toten das Leben zurückgeben. Louis Creed vergräbt sein Frau auf dem Pet Sematary, der aufgrund des fruchtbaren indianischen Bodens unzählige Kuscheltiere zurückbrachte. Und der gute alte Graf kann mit einem tödlichen Biss unendliches Leben schenken, allerdings müssen die Beschenkten für immer im Schatten bleiben.

Also.

Es gibt keine Gnade. Und die letzte Hoffnung daran nimmt uns Robert Kirkman mit Band 17.


The Walking Dead (Band 14) – No Way Out

  • 8,0 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Robert Kirkman
  • auf Englisch, kein Problem
  • Mehr von mir über The Walking Dead

Rick und Co. haben bereits eine lange Geschichte hinter sich und viele Helden und Heldinnen, die ich mochte, wandern bereits selbst unter den Toten. Bitte keine Verluste mehr, Rick!
Und der Gute Ex-Cop gibt sich Mühe. Aber versagt. In The Walking Dead (Band 14) – No Way Out müssen wir erneut Abschied nehmen – sowohl von geschätzten Überlebenden der Katastrophe als erneut von der Illusion einer Sicherheit in der neuen Welt, in der die Toten nicht in die Stille gehen.

The Walking Dead (Band 14) – No Way Out

The Walking Dead (Band 14) – No Way Out schockiert darüber hinaus mit einem genauso überflüssigen wie bösartigen Unfall. Und dieser markiert einen Meilenstein in der kompletten Geschichte, den es nicht hätte geben müssen. Aber worüber beschwere ich mich. Da kommt ja noch …


The Walking Dead (Band 17) – Nothing To Fear

  • 8,5 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Robert Kirkman
  • auf Englisch, kein Problem
  • Mehr von mir über The Walking Dead

Noch mal: Es ist Jahre her, dass mich eine erdachte Geschichte so erschüttert hat. Wenn The Walking Dead (Band 17) – Nothing To Fear eine Aussage hat, das lautet diese: Keine Gnade. Das Böse kennt keine Gnade.

The Walking Dead (Band 17) - Nothing To Fear
The Walking Dead (Band 17) – Nothing To Fear

Wenn es aber so ist, dass The Walking Dead eine finale Gnade ausschließt, dann bleibt nur noch eine letzte Hoffnung für Band 18, auf das wir nun wieder ein paar Monate warten müssen. Dann bleibt nur noch die Hoffnung auf gnadenlose Rache.

Perfekt, wie Kirkman aufzeigt, dass der verzweifelte Kampf gegen den Tod viel mehr als nur das Leben kostet.

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