Batmans Ende. Vorerst.

Meine Meinung über das Comic ...


Im letzten Beitrag hatte ich es bereits kurz angedeutet. Also andeuten müssen: ganz am Anfang meiner Schreiberei über Comics habe ich mich verirrt. Warum auch immer? Vielleicht habe ich Frank Millers Batman einfach in der falschen Reihenfolge gelesen. Meine Meinung von damals revidierend, sehe ich das heute, ein paar Monate später, anders:


Batman – Der Dunkle Ritter schlägt zurück

  • 8,5 von 10 Sternen (eher etwas für Fans)
  • Ein Comic von Frank Miller und Lynn Varley

Erst vor wenigen Tagen habe ich hier im vorherigen Beitrag festgehalten, dass Batman – The Dark Knight returns insb. deswegen nicht voll durchschlägt, weil er heute – außerhalb seiner Zeit (1986) – nicht mehr mit voller Wucht wirken kann, wie er es Mitte der Achtziger angeblich getan haben soll. 2001 folgte Frank Millers Fortsetzung: Batman – Der Dunkle Ritter schlägt zurück. Und logischerweise ist er etwas näher am Zeitzahn.

Batman - Der Dunkle Ritter schlägt zurück
Batman – Der Dunkle Ritter schlägt zurück

Aber es ist nicht die zeitlichere Nähe des 15 Jahre jüngeren Nachfolgers, sondern das Spiel Frank Millers und seiner Frau Lynn Varley. Frei wiedergegeben steht es so ähnlich im Nachwort: Frank Miller hat dieses Comic frei von jeglichen Konventionen komponiert. Er durfte machen, was er wollte. Und falls er es nicht durfte, hat er es trotzdem getan.

Er hat sich gehen lassen.

Obwohl das Werk im Umfang mit knapp über 200 Seiten kein dicker Brocken ist, habe ich selten so viel hin- und hergeblättert. Allein der ständige Wechsel der Stilmittel und des Zeichenstils verwirrt ungemein. Aber das macht einen Riesenspaß. Und immer wieder taucht ein weitereres, gutes, altes und bekanntes Gesicht auf, so dass man als Superhelden-Erinnerer seine wahre Freude hat, …

… und dann ist der Gastheld auch wieder weg?

Handlungssplitter und -fragmente lassen eher ein Gefühl als ein Wissen über einen roten Faden zurück, und vielleicht bin ich als Leser genau deswegen so mittendrin. Frank Miller lässt sich gehen und reißt uns mit. Und genau das macht auch Batman: er lässt sich gehen und reißt alle mit. Die Analogie ist ein Geniestreich.

Batman hat sich gehen lassen.

In einer Farbenflut, die oft psychodelisch wirkt, setzen Frank Miller und Lynn Varley mit Batman – Der Dunkle Ritter schlägt zurück dessen totale Emanzipation und Ablösung vom kindlichen Trauma in szene, indem er alle Feinde (und Freunde) hinter sich lässt. Zuletzt, und damit meine ich zuletzt, nimmt der Dunkle Ritter den faktischen Platz ein, der ihm seit Anbeginn seiner dunklen Biografie zusteht. Die Spitze im Comicuniversum.

Bravo!

PS: Nun ist es aber erstmal gut mit dem (alten) Mister Wayne. Zeit für andere Helden und Heldinnen. Auch wenn der KILLING JOKE bereits im Regal liegt und meinen irdischen Namen ruft.

PSS: … und auch, wenn ich mir heute Batman – The Dark Knight strikes again bestellt habe. Das möchte ich einfach nochmal auf Englisch lesen.

Ein Kommentar

  • „hush“ fehlt dir ja auch noch in deiner batman-sammlung.

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