Umbrella Academy – verrückte Superhelden

Meine Meinung über das Comic ...


Eigentlich sind die gar nicht verrückt, die vermeintlichen Superhelden aus Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite, aber wer ist es dann? Ich glaube Gerard Way und Gabriel Ba müssen irgendwie anders ticken, um so ein Comic zu erschaffen. Erstaunlich.


Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite

  • 8,5 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Gerard Way und Gabriel Ba
  • auf Englisch, kein Pappenstiel

Neil Gaiman schreibt Träume auf und beweist, dass er die menschliche Psyche perfekt comicfizieren kann. Grant Morrison setzt Verschwörungstheorien in Comicpanels um und zeigt dabei keine Gnade; weder für Gut noch Böse.

Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite ist da irgendwie anders. Da toben sich Way und Ba – zumindest für mein Gespühr – nicht in einem thematischen Rahmen aus, den Gaiman und Morrison natürlich bis in extenso und hochbegabt ausdehnen. Nein, Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite scheint von Seite zu Seite einem vollkommen freien Fluss von Kreativität und Inspiration zu folgen. Rhythmus und Tempo könnten dabei besser nicht sein.

Umbrella Academy (Band 1) - Apocalypse Suite
Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite

Jetzt, da das Comic im Regal steht, erinnere ich mich zuallererst immer wieder an die Zeichnungen und Farben. Ein eigener Zeichenstil geben der Geschichte eine eigene Welt, doch am beeindruckensten sind die Farben. So satt, so grandios komponiert, dass bereits der optische Eindruck der 6 Kapitel ein Fest ist.

Doch so bunt wie es ist, so wenig Bonbon ist Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite. Die sieben fast verwandten Helden sind zerstritten und auch nur noch sechs. Warum wird aber nicht verraten. Sie streiten und schlagen sich gegenseitig, dabei sollwollen sie doch eigentlich die Welt retten. Während der eine kämpft schaut der andere tatenlos zu, was zu weiteren Vorwürfen führt. Zoff unter Geschwistern?

Und auch hier unterscheidet sich Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite von anderen Werken: der Oberboss der Bösen wird frühzeitig und kurzerhand ausradiert und die Mutter ist eine sprechende, depressive Schaufensterpuppe.

Ich versuche es nochmal: während Gaiman und Morrison fantastisch in die Tiefe gehen, breiten sich Way und Ba kreativ in alle Richtungen aus. Sie bieten also nicht den exzellenten Tiefgang, dafür aber eine irrwitzige Geschichte, die staunen macht und besser nicht erzählt und gestaltet werden kann.

Eigentlich war es kein Problem, den Comic auf Englisch zu lesen, aber zwei-, dreimal konnte ich echt nicht verstehen, was die Jungs da quatschten; schien sehr umgangssprachlich oder phraserisch zu sein.

Es wäre wunderbar, wenn der 2. Band, der demnächst erscheint, fortsetzt was Umbrella Academy (Band 1) – Apocalypse Suite uns versprochen hat: eine vollbunte Welt voller Drama, traumatisierten und trotzigen Superhelden und viele verrückte und lustige Ideen.

Ein Kommentar

  • Ich persönlich mag die Musik von Gerard Way. Willst du mal das Album haben? Sehr theatralischer Stadionrock, Mischung aus Queen, Pink Floyd und Blink 182, sag ich mal.

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