Der dunkel Ritter im Sinkflug.
Meine Meinung über das Comic ...
Mit Batman – The long Halloween fing es richtig gut an. Jeph Loeb und Tim Sale haben den dunklen Ritter richtig recht gut in eine noire Atmosphäre gepackt und die Armada der Bösewichter noch um mafiöse Clans angereichert. Der Nachfolger hält leider nicht ganz mit.
Batman – Dark Victory
- 6,0 von 10 Sternen
- Ein Comic von Jeph Loeb und Tim Sale
- auf Englisch, kein Problem
Batman hat ein schlechtes Gewissen, irgendwie, weil er aus Harvey Dent Two Face gemacht hat, hat er aber nicht. Catwoman ist mal auf der einen Seite, mal auf der anderen, nie wirklich böse, aber manchmal schon. Aus den zwei rivalisierenden Mafia-Familien des ersten Teils werden nun insgesamt sechs; dabei konnte ich die ganzen Väter, Tanten, Nichten und Onkels im ersten Teil schon kaum auseinander halten.
Während Batman im Vorgänger Batman – The long Halloween den Serienkiller Holiday im Visier hat, jagt er in Batman – Dark Victory den Hangman. Nur eine billige Kopie?
Hmm, nun fragt sich der sinnesscharfe Leser, warum Batman – Dark Victory von mir überhaupt 6 Punkte bekommen hat. Und dabei habe ich noch nichtmal davon erzählt, dass ich die Entdeckung vom gerade rekrutierten Robin auch nach 20 Mal nachlesen nicht verstanden habe:
Nicht
„None of you are safe.“
sondern
„Nine of you are safe.“
Aha. Und auch habe ich nicht davon berichtet, was Catwoman mit der pathetischen Schilderung Ihres gemeinsamen Absturzes mit Sofia Falcone Gigante zum Ausdruck bringen wollte; auch das habe ich 20 Mal gelesen und einfach nicht verstanden.
Und immer noch: 6 Punkte?
Batman – Dark Victory ist saugut und mit Liebe gezeichnet, hat viele gelungene dramatische Plots, besticht immer wieder durch riesengroße Panels, die traumhaft dafür stehen, was Superhelden-Comics sein sollten. James Gordon wird perfekt in Szene gesetzt und alleine seine immer blickdichte Brille ist schon 3 der 6 Punkte wert. Und Batman hat mächtig viele Muskeln, lächelt nie und ist immer da, wenn andere ihn brauchen. Das alles passt hundertprozentig.
Also: auch wenn Batman nun im Sinkflug ist, werde ich Teil 3 – Batman – Haunted Knight – mit Freude bestellen und hoffen, dass der dunkle Ritter dann wieder etwas Aufwind bekommt. Jeph Loeb und Tim Sale können das. Dann sollen sie es auch tun.
2 Kommentare
Habe den Comic jetzt die Tage gelesen und muss der Bewertung leider zustimmen. Extrem überbewertet dieser Band.
Und mir hat zudem auch der Zeichenstil nicht zugesagt. Um hier mal ein sehr passendes Amazon-Kommentar zu zitieren: Der Joker sieht mit seiner Zahn-Klaviatur aus, wie ein Außerirdischer. :)
Der Vorgängerband „Das lange Halloween“ hat mir da noch weitaus besser gefallen.
Warum ich aber eigentlich antworte ist, weil ich jetzt mit etwas Grübeln wohl verstanden habe, was es mit „Catwomans pathetischer Schilderung des gemeinsamen Absturzes mit Sofia Falcone“ auf sich hatte.
(Auch wenn der Rezensions-Autor hier wahrscheinlich schon längst wieder vergessen hat, was er damit überhaupt meinte.)
— ACHTUNG SPOILER —
Habe diese Stelle ebenfalls mehrmals gelesen und nur Banhof verstanden. Erst im Nachhinein, nach der Auflösung des Falles ist mir dann klar geworden, dass Catwomans Hinweis auf die vergebliche Suche nach dem Unfallchirurgen wohl ein Hinweis darauf sein sollte, dass Sofia Falcone eigentlich gar nicht so schwer verletzt ist, wie sie nach Außen hin vorgibt.
Und ganz zum Schluß wird ja zudem auch noch aufgelöst, warum Catwoman (auch schon in „Das Lange Halloween“) immer wieder -absichtlich- mit der Familie Falcone aneinander gerät.
Aber die eben angesprochene Erzählung von Catwoman wirkt auch wirklich wie ein seltsamer, sinnloser Fremdkörper in der Geschichte.
Wo ich jetzt so drüber nachdenke, wunder ich mich auch, was das mit dem Calendar-Man im Kleiderschrank überhaupt sollte.
… Naja, gab so einige Merkwürdigkeiten in dem Band. Porters Beziehung zu Two-Face z.B. war auch ziemlich unglaubwürdig.
Oh Mann, Danke dafür. Ich glaube ich muss nach all den Jahren mal wieder ins Regal greifen und alte Schinken lesen. ;)