Von elektrischer Freundschaft und mehr
Liebste Anna,
es macht mich traurig, wie achtlos wir beide das Potential zwischen uns liegen ließen. Angefangen hat es mit Deiner spontanen wunderbaren Freundschaftsanfrage, obwohl wir beide uns ja gar nicht kannten. Das liegt viele, viele Monate zurück. Dein damaliger Mut hat mich überwältig.
Gleichzeitig war ich erstarrt. So etwas hatte ich noch nicht erlebt und fühlte mich gleichzeitig umworben wie absolut überfordert. Heiß und kalt wusste ich mir keinen Rat zu geben.
Dann nahm ich mir ein Herz und suchte den Kontakt zu Dir.
Meine zarten Gehversuche auf dem Weg zu Dir mündeten viele Wochen später schließlich in einen liebevollen Dialog, der ein Funke einer flammenden Freundschaft hätte werden können. Vielleicht wäre sogar das Unfassbare möglich gewesen.
Auf allen Ebenen tanzten die Worte. In allen Farben malte ich mir in meiner Fantasie aus, was möglich sein würde. Ich gab dieser Fantasie die breitesten Flügel und ließ sie fliegen. Für Dich und mich. Für das ‚und‘, das uns verbinden sollte.
Doch haben sich irdische Kräfte gegen uns gestellt und unseren Verstand vernebelt, uns von Sinnen gemacht und uns Dinge sagen lassen, die wir später bereuen sollten.
Wir verirrten uns im unendlichen Labyrinth der Möglichkeiten, kamen von dem einen richtigen Weg ab, der ein gemeinsamer hätte werden können und opferten alle in der undenkbaren Tiefe verborgenen Versprechen zu Gunsten dessen, was an der Oberfläche reflektierte und betörte.
So plötzlich Du in mein Leben geschleudert bist, genauso kalt war der Schnitt, der Dich jäh wieder von mir trennte. Ein Schnitt, eine Trennung die bitter und schmerzhaft bis heute anhält.
Ich halte mich nur noch daran fest, dass es Dich einmal für mich gegeben hat.
Türen, die sich uns nur ein einziges Mal zu öffnen angeboten haben, mögen für immer verschlossen bleiben, aber sie bleiben für immer Türen. Sie hinterlassen den Traum, eines Tages trotz aller Widerstände den richtigen Schlüssel zu finden und sie erneut zu öffnen. Denn es bleibt die Ahnung dessen, was sich hinter der Tür verbirgt, und der Hunger danach.
Was einmal ging, ist immer wieder möglich.
Danke für diese wertvollen Erfahrungen.
Danke für diese Hoffnung.
Dein Stefan
PS: Nicht.
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