First Republic [ BETA ] – Irrtum ist eine Option
Irrtum ist eine Option
Der Kapitän [ Name nicht relevant ] hatte dies zu einer der Weisheiten gemacht, die er seinen Kindern weitergab: Irrtum ist eine Option. In Situationen, in denen es darum ging, eine Entscheidung basierend auf Fakten zu treffen, wenn es gute Gründe gab, von klaren Bedingungen auszugehen, wenn sie sich sicher waren. In solchen Situationen, wenn seine Kinder sagten: „Ist doch logisch, Papa.“ dann rief er mal laut und mal leise: „Stop!“ und fügte an: „Irrtum ist eine Option.“
„Was ist, wenn Du Dich irrst? Ziehe die Konsequenzen eines Irrtums in Erwägung, bevor Du Entscheidungen triffst.“
Der Kapitän hatte heute selbst zu Ende gedacht, was ein Irrtum in dieser Situation für Folgen hätte. Intuition kann Lügner sein. Es war zwar weiterhin überhaupt nicht damit zu rechnen, dass ein immer noch nicht offiziell genehmigtes Überfliegen der First Republic nennenswerte Konsequenzen mit sich bringen würde. Aber er konnte es denken.
Der Funkkontakt war nicht wieder zustande gekommen und der Kapitän hatte mittlerweile darauf reagiert.
Das Fahrwerk war ausgefahren, Crew und Passagiere saßen angeschnallt auf ihren Plätzen und die Außenkamera zeigte in einigen hundert Metern Entfernung die total verschneite Landebahn von Ranthal-West. Die Maschine schüttelte nach unten und das fliegende Volk stand ein weiteres Mal unter Spannung.
Es war keine Notlandung.
Der Kapitän hatte den Tower von Ranthal-West wissen lassen, dass sie landen würden, weil 1R ihnen keine Genehmigung zum Überflug erteilt hatte bzw. der Kontakt abgerissen war. Der Tower blieb allerdings genau wie die Funkverbindung zur 1R ebenfalls still, und so waren sie dann runter gegangen. Ohne Signal vom Tower. Das Risiko einer Kollision mit einem anderen Flugzeug während der Landung konnten sie eingehen. Mussten sie.
Irrtum ist eine Option.
Es schneite mehr.
Nicht mehr weit.
Bald sollten sie aufsetzen.
Jin war überfordert: Eben gerade schienen sie noch viele Kilometer hoch über den Wolken zu fliegen, einen Atemzug später waren sie nur noch wenige Meter über dem Boden.
Sie setzten auf.
Sie landeten nicht.
Wieder nur einen Atemzug später: Die Landebahn von Ranthal-West war kurz, alles war Schnee und die Sicht durch die Fenster des Cockpits nur eine Ahnung dessen, was vor ihnen lag. Das Flugzeug setzte mehrfach auf, sprang aber unkontrolliert wieder nach oben. Jede Radaufhängung für sich. Immer wieder.
Erneut Geräusche aller Lautstärken aus den Passagieren kommend, alle Geräusche Hysterie.
Hysterie ist keine Option. Nicht für den Kapitän eines Langstreckenfluges. Nicht dann, wenn das Flugzeug eines Kapitäns eines Langstreckenfluges über das Ende einer verschneiten Landebahn hinausschießt.
Keine Sicht.
Der Kapitän ohne relevanten Namen war mit der außerplanmäßigen Landung gescheitert. Er nutze Hebel und Knöpfe, Hände und Füße um dem Flugzeug zu befehlen, den Boden Ranthal-Wests wieder zu verlassen. Die Nase des Flugzeugs hob sich mit großer Anstrengung, das Fahrwerk verlor den Kontakt zur Erde und sie stiegen mühsam auf in den Himmel.
#tbc
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