new york ’04 . tag 4 . 20.04.

1986 war ich schonmal da. da war’s doof. nur standen da eben die türme noch. nu‘ sind sie weg. kein grund, dem städtchen den zweiten versuch zu verweigern. well done.

tag 4

vorab eine these: weil ca. 30% der new yorker kein englisch können, fehlinterpretieren wir unsicherheit von servicepersonal als unfreundlichkeit. ich glaube nicht an diese these.

guten abend. how are you? sandra schläft obwohl vor unserem fenster (9 stockwerke tiefer) alle new yorker bauarbeiter mit ihrem jeweils lautesten werkzeug herumhantieren. schuld: guiness.

der tag: heute morgen hat sandra etwas attacke gemacht, weil sie an einer führung durch die new york public library teilnehmen wollte. schnell frühstück bei pax eingekauft und in den bryant park gesetzt. das wetter ist nach wie vor: sonne am strahlend blauen himmel.

da ich ja die meisten der in der bibliothek auf 88 regalmeilen verteilten bücher bereits gelesen habe, habe ich an der führung nicht teilnehmen müssen. statt dessen habe ich mich auf die treppe der bibliothek gesetzt und wieder: musik gehört. sandra und ich konnten übrigens beobachten, dass nur ungefähr jeder 10te new yorker _keinen_ i-pod besitzt. das ding ist hier ein warmer semmel.

jedenfalls sitze ich ganz still und unbeweglich in der sonne auf der treppe, damit sich das unter mir befindliche kaugummi perfekt in meine neue shorts einarbeiten kann. hat es auch. nebenbei beobachte ich unzählige new yorker und touristen, künstler und schachspieler.

mit der u-bahn geht’s richtung downtown zum battery park. ab auf die kostenlose staten island ferry, die manhatten und staten island verbindet. vorbei an miss liberty und einen coolen blick auf die skyline erhascht. nach 25 minuten angekommen müssen wir die fähre verlassen, um eine schleife zu gehen und das schiff nach ca. 45 sekunden wieder betreten zu dürfen. auf dem fähr-rückweg sehen wir president bush. allerdings in einem von drei hubschraubern über unseren köpfen. er hat madam albright zu einer rede in die o.g. bibliothek begleitet; sagt man uns.

wieder battery park. der hunger kommt, aber die sphere muss sein. ein abstrakter globus der früher auf dem innenhof des wtc stand und trotz 9/11 nahezu unzerstört blieb. wie ein wunder, so unser reiseführer. wir sagen: ganz schön kaputt, das ding. auf der tafel zu diesem monument wird erstmalig von einer terrorist-attack gesprochen.

unser hunger befiehlt: china town! in der u-bahn – oder war es auf dem hinweg – beobachten wir folgende szene: ein kleiner junge namens chris (ca. 4 jahre) spielt mit seiner oma die amerikanische variante von schnick schnack schnuck mit paper, scissors, stone and brunnen auf englisch. dabei kann oma ihrem enkel nicht beibringen, dass es das von ihm mehrfach eingesetzte fünfte element bei diesem spiel nicht gibt: a gun.

china town: fast, wie ich es mir vorgestellt habe, aber ohne schmale gassen. dafür finden wir hier kitsch galore und ein restaurant namens xo’s. die atmosphäre stimmt, der service ist nett und das essen – chicken curry – grosser mist. also kein grund neidisch zu sein, stina. der hunger ist weg, und wir machen uns auf den weg nach little italy. vorbei an totem geflügel und lebendigem fischzeugs. in einem chinesischen plattenladen würde ich gerne zuschlagen, habe aber zu wenig ahnung. zu little italy: hier gehen wir auf jedenfall nochmal hin, sollten wir jemals wieder den curry-nachgeschmack loswerden.

u-bahn. starbucks. comic shop, der kui das herz zerreissen würde. hotel. pause mit rückenmassage für die sandra. dabei ein gespräch zum thema: „leben in new york“. auf der 33ten hatten wir zuvor ein paar einladende kneipen ausgemacht, zu denen wir nun schlendern. fosters, heineken und guiness. einmal irish. einmal usa. wir sind mit dem tag im reinen und besonders sandra ist total k.o.

freundlicherweise cremt sie mir noch die stirn ein, damit mein sonnenbrand ausgebremst wird. es klappt.

kurz bevor sie einschläft erzählt sie mir noch schnell, dass sie auf der fähre eine pretzel gekauft hat aber bei der bestellung leider nicht wusste, wie man das ausspricht. aber: wer weiss dass schon?

[ places: bryant park / library / downtown / staten island ferries / chinatown / xo’s / little italy / kneipen an der 34th ]

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