new york ’04 . tag 3 . 19.04.

1986 war ich schonmal da. da war’s doof. nur standen da eben die türme noch. nu‘ sind sie weg. kein grund, dem städtchen den zweiten versuch zu verweigern. well done.

tag 3

nach 2 tagen weiss man bereits: polizeisirenen sind oft. aber heute morgen war’s anders. ich bin vom ununterbrochenen geheul mehrerer sirenen aufgewacht. sie wurden nicht leiser, sondern immer mehr. nach einigen minuten bin ich aufgestanden und habe mal aus dem fenster (nach unten) geschaut. ‚zig einsatzwagen. polizei und ambulance. und ü-wagen. das selbe bild gab es parallel im fernsehen zu sehen, was ich zu diesem zeitpunkt noch nicht wusste. aus der pennsylvania station gegenüber strömten menschen. da man zu einer evakuation frisch und lebendig sein sollte, habe ich sandra geweckt und bin unter die dusche gesprungen. da uns immer noch niemand aufgefordert hatte, das gebäude zu verlassen, habe ich dann das tv eingeschaltet und sah die szene in den breaking news. in der pennsylvania station waren 2 züge kollidiert. 30 nicht schlimm-verletzte. unser tag war safe.

bevor wir das zimmer verlassen, macht sandra zu unserer erheiterung ihren legendären regenjacken-witz.

abmarsch nach ground zero. frühstück auf irgendeiner ecke bei empire bagels. auf dem weg kommen wir durch greenwich village. dort stellte ich klug und beobachtend fest: die stadt hat ja 1000 gesichter. irgendwann kommen wir an einer grossen baustelle vorbei, die wir etwas später als ground zero identifizieren. keine magie. wir lernen von einem freiwilligen erzähler: it’s history, don’t make it a mystery. in sachen geschichte fällt sandra auf: auf den vielen tafeln am zuschauerzaun wird die entstehungsgeschichte der türme poetisiert, die opfer werden als helden aufgelistet und das ereignis als 9/11 versachlicht. von verbrechen, terroristen, al kaida, bin laden kein wort. fragezeichen.

nächster planmässiger stop: new york stock exchange, die börse. aber plötzlich landen wir bei century 21. ein echt grosses geschäft, das alle gängigen klamottenmarken anbietet; zu spottpreisen. wir kaufen 2 röcke, 4 paar socken und 1 schlumpf. mehr nicht. überdosis.

nahrungsaufnahme bei health exchange. sehr lecker und zum ersten mal motiviert-freundliche bedienung. danke. nun aber endlich wall street. doch nicht: erst noch ein paar schuhe für sandra gekauft.

nyse: tolle gebäude, wie übrigens alle gebäude im financial district, und maschinengewehr-bewacht. wir setzen uns kurz neben herrn washington für ein paar minuten pause. danach zum erstem mal subway-fahren. u-bahn eben.

einkaufstüten ins hotel und die nächsten ziele angepeilt. new york public library, grand central terminal und united nations headquarters. die bibliothek hat zu, die central station nicht (was für ein bahnhof!) und in das un-gebäude versuchen wir erst gar nicht hereinzukommen.

rückweg. nochmal spontan-shopping bei gap. für mich springt ein shirt und eine shorts heraus. wenn herr rose recht hat, habe ich mir heute auch eine gute dvd gekauft, denn er sagte mir, dass kill bill vol. 1 in den usa sehr ungefiltert gezeigt wurde (nachtrag: er hat sich geirrt).

abendessen: suppe von pax im bryant park. übrigens: sonne total in new york ;-). wir schaffen es trotz müder knochen noch soeben, das hotel nach einer weiteren stipvisite wieder zu verlassen, um richtung times square zu schlender. heute abend möchten wir ins kino gehen. angekommen stellen wir fest, dass wir noch über eine stunde zeit haben. die zerstreuen wir uns durch einen besuch in der coolsten eisdiele der welt, in der die angestellten singen, sobald jemand trinkgeld gibt, man beim unkonventionellen zubereiten seines eises zuschauen darf und alle eisbecher das selbe kosten. cold stone. dafür stehen wir aber auch 30 minuten in der schlange. lustig, lecker, highlight.

kino wird storniert. statt dessen: cocktails bei blue fin mit direktem blick auf den times square, der nur 2 meter entfernt ist. wir ahnten, dass das schmerzlich viel kostet. hat es auch.

kurz vor mitternacht gehen wir zurück zum hotel. 10 blocks. angelangt stellen wir fest, dass diese stadt einen unglaublich sicheren eindruck macht. so kann es wegen uns bleiben.

[ places: empire bagels / zu fuss die 6th ave downtown / greenwich village / ground zero / century 21 / wall street / health exchange / subway updown / grande central terminal / un headquarters / broadway / times square ]

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