9 neue Comics – Abschiede, Begegnungen und eine unendliche Zombiegeschichte


Diesmal schreibe ich über das Ende von The Invisibles, meine ungeplante Fortsetzung von 100 Bullets, einen experimentellen Ausflug ins Französische und atemberaubenden Neuentdeckungen.


Doom Patrol – Crawling from the wreckage

  • 8,0 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Grant Morrison
  • auf Englisch, kein Problem

Super: das ist Comic von früher für große Jungs. Ich bin erst im Nachhinein darüber gestolpert, dass die Doom Patrol früher ordentlich aktiv war; es gab wohl eine echt erfolgreiche und gute Serie, die Grant Morrison mit Doom Patrol – Crawling from the wreckage zu neuem Leben erweckt hat.

Doom Patrol - Crawling from the wreckage
Doom Patrol – Crawling from the wreckage

Genauso schlicht auf dünnes Comicbuchpapier gezeichnet, wie man es von früher kennt. Bunte, flächige Farben und klare, einfache Konturen. Kantige Formen und Gesichter. Mehrere flotte Episoden Gut gegen Böse. Dennoch: da ist etwas großes, reifes in den vielen Seiten.

Die Serie von damals kenne ich – wie gesagt – nicht, traue mich aber zu behaupten, das Doom Patrol – Crawling from the wreckage ebenso gereift ist, wie die/wir Comicfans. Nicht fassbare Aspekte, Dialoge und Szenen machen es mir unmöglich zu glauben, dass ein junger Jugendlicher hieran seinen Spaß hätte. Er ist irgendwie nicht angesprochen. Excuse me, if I’m wrong.

Schon auf der ersten Seite wird klar, dass Morrison indirekt den inneren Jungen über den gewordenen Mann anspricht und erreicht; dafür muss es diesen Mann aber geben.

Genug Psychoman.

Das ist Doom Patrol – Crawling from the wreckage: unglückliche, unfreiwillige Superkraftler bilden die (neue) Doom Patrol und treten miesen Schurken auf knallbunten Panels/Seiten in den Arsch. Auch in der ausweglosesten Situation können Sie es immer wieder zum Guten wenden. Es macht einen Höllenspaß, mit Ihnen zu leiden, zu kämpfen und dem sicheren, supersicheren, hypersicheren Sieg entgegenzuschauen.

So soll es sein, so war es immer.


The Invisibles – The Invisible Kingdom

  • 7,5 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Grant Morrison
  • auf Englisch, kein Pappenstiel
  • Mehr von mir über The Invisibles

Hör mal, echt gut, dass The Invisibles – The Invisible Kingdom nun zu Ende ist. Ich konnte auch echt nicht mehr. Und allein an der anspruchsvollen englischen Sprache wird es nicht gelegen haben. Dieser letzte Band macht einen Strich unter die Serie. Gut so.

The Invisibles - The Invisible Kingdom
The Invisibles – The Invisible Kingdom

Irgendwann vorher hatte ich geschrieben, dass The Invisibles zu meiner Lieblingscomicserie werden könnte; ist es nicht geworden.

The Invisibles – The Invisible Kingdom weicht im Zeichenstil (leider!) von den Vorgängern ab. Es ist flächiger, einfacher und – in meiner Sprache – weniger weg von realistischen Bilder hin zu Illustrationen. Ein auch sehr feiner Stil, aber ich hätte die Genossen/Innen auf dem Ende Ihrer Reise gerne in der gewohnten, tollen Optik gesehen.

Die Story von The Invisibles – The Invisible Kingdom ist in identischer Weise zu den 6 vorausgehenden Bänden. Also liefere ich Euch im Folgenden ein Fazit über die gesamte Reihe:

Ich habe bei The Invisibles drei Modi empfunden:

1) Konkrete Handlungen: es wird geredet, geschossen, überlegt, überlebt, weggelaufen, hingelaufen, gefoltert, gerettet, gesext, geschossen, geschossen und geschossen. Das war immer so saugeil; insb. in The Invisibles (Band 2) – Apocalipstick. Jauchz.

2) Zeitreisen und so: King Mob und seine Gang reisen und springen hier und da durch die Zeit und die Dimensionen, dass man nicht hinterher kommt:

„Wo sind wir denn jetzt schon wieder?!“

Oder ist das wieder einer dieser …

3) Psychotrips: Ihr kennt diese Frage:

„Ist das jetzt ein Traum oder passiert das da (im Comic, im Film, im Buch, im Leben) wirklich?“

In The Invisibles – The Invisible Kingdom wird die Frage zwar immer ganz gut beantwortet, aber Traumwelt, Psychotrip und Comicwirklichkeit fügen sich manches Mal nur zweifelhaft für mich zusammen.

„Oder bin ich zu doof?“

Die Serie hat mich überfordert. Es war mir nicht immer möglich, die drei o.g. Modi zu einem roten Faden, zu einer klammernden Geschichte zusammenzufügen. Mir nicht. Immer wieder konnte ich Fahrt aufnehmen, Tief eindringen; doch insgesamt wurde ich zwei-, dreimal zu oft abgehängt oder links liegen gelassen.

Ich verspreche Euch aber:

„Das liegt an mir!“

The Inivisibles ist ganz große Comickunst und ich freue mich auf den weißen Moment Langeweile oder weite Muße, an dem ich die Reise ein zweites Mal buche und mit King Mob, Fanny, Jack „Dane“ Frost u.a. für viele Stunden abhaue. In eine ganz andere Welt: dualistisch, bunt, mysteriös, aufregend und immer noch verdammt sexy. Dann vielleicht auch besser auf Deutsch.


The Walking Dead (Band 1) – Days Gone Bye

  • 8,5 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Robert Kirkman
  • auf Englisch, kein Problem
  • Mehr von mir über The Walking Dead

Zombies sind Horror. Stimmt. Falsch. Auch.

The Walking Dead (Band 1) - Days Gone Bye
The Walking Dead (Band 1) – Days Gone Bye

Horror – egal ob viel Blut fliest oder es einfach immer nur dunkel und unheimlich ist – konfrontiert uns mit unserer Angst vor dem Bösen, vor dem unkalkulierbar Bösen. Horrorfilme, -bücher und -comics geben uns die beste Möglichkeit, uns dieser Verwurzelten Angst aus sicherer Distanz zu widmen und sie als unser eigen zu pflegen.

Thriller machen das ähnlich. Sie spielen aber nicht mit der Angst vor dem Bösen, sondern mit der Fremdenangst vor dem Unbekannten und Unerwarteten. Niemand weiß, was als nächstes passieren kann und wird.

Zombies, die guten alten, schleichenden, traurigen Gesellen, übernehmen eine viel fiesere Aufgabe: sie stehen vor uns wie der leibhaftige Tod. Der Zombie, wie langsam er auch sein mag, steht für den unausweichlichen Tod. Ein Zombie in Film, Buch oder Comic konfrontiert uns frontal mit der Angst vor dem (eigenen) Tod.

Zum Beispiel hat George A. Romero die Zombies perfekt auf die Leinwand gebracht. Seine drei (wesentlichen) Werke Night of the Living Dead, Dawn of the Dead und Day of the Dead kommen zunächst als ekelige Leinwandfledderei mit Hektolitern an Blut daher, entpuppen sich aber für den Zuschauer, der das aushält, als pfiffige Karikatur der Gesellschaft und psychologische Penetration unserer faktischen Ängste. Oder als psychologische Penetration unserer faktisch einzigen Angst.

Und da setzt die Comicserie The Walking Dead von Robert Kirkman mit dem ersten Teil The Walking Dead (Band 1) – Days Gone Bye an.

Das klappt wunderbar. Zunächst macht Kirkman im Vorwort klar, worum es ihm geht. Kurz und knapp: Zombiegeschichten haben kein Ende, kein wirkliches. Ich kenne keinen ernstzunehmen Film aus dem Genre, an dem am Ende die „normalen“ Menschen die Zombies besiegt und komplett vernichtet hätten. Das wäre ja so, als hätte das Leben den Tod besiegt: geht ja gar nicht. Zombiefilme enden stereotyp: die Menschen können den Zombies noch einmal in irgendein Exil entwischen, aber nach dem Abspann bleibt eines sicher: nicht für immer, nicht für lange.

Kirkman sagt, dass er mit The Walking Dead (Band 1) – Days Gone Bye den Anfang für eine unendliche Zombiegeschichte setzt.

Das macht er mit Bravour. Nach kürzester Zeit ist man in Zombieland, die allgegenwärtige Bedrohung ist da und schlägt den zunächst Ahnungslosen regelmäßig ein Schnippchen. Es wird gebissen. Es wird gestorben. Es wird wiedergelebt. Es wird gelitten, geflucht und geweint. Es wird gehofft.

Verschiedene Überlebende treffen aufeinander. In der Mitte Rick Grimes, die zentrale Figur der Serie, dessen Psychogram sich mit der Geschichte entwickeln soll, und den Finger ständig in die sabbernde Wunde der Kluft zwischen Leben und Tod hält. Manchmal sogar mit Druck.

Am Rande: die entstehende Clique und die umgebende Atmosphäre erinnert hier und da gerne mal an The Stand. Eine feine Geschichte von Stephen King, die auch als Comic erscheint.

Da es gleich mit Band 2 weitergeht, sei zu The Walking Dead (Band 1) – Days Gone Bye noch folgendes gefazit:

„Wer Zombies mag, den Tod fürchtet, lesen kann und im besten Fall einen Kamin hat: unbedingt kaufen! Es geht um Euer Leben.“


The Walking Dead (Band 2) – Miles Behind Us

  • 8,0 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Robert Kirkman
  • auf Englisch, kein Problem
  • Mehr von mir über The Walking Dead

Nun, da wir die Wahrheit „Tod“ angenommen haben, können wir uns auf die Reise „Leben“ machen. In The Walking Dead (Band 2) – Miles Behind Us machen sich Rick Grimes uns Konsorten auf eben diesen Weg. Vom Tod/Zombies umgeben, zum ÜberLeben verdammt.

The Walking Dead (Band 2) - Miles Behind Us
The Walking Dead (Band 2) – Miles Behind Us

The Walking Dead (Band 2) – Miles Behind Us ist die nahtlose und konsequente Fortsetzung des ersten Bandes. Es handelt auch davon, dass Hoffnung keinen Sinn macht, es aber nur weitergehen kann, wenn es Hoffnung gibt. Alles andere steht entweder oben bei Band 1 oder wäre ein Spoiler.

„ALL DEAD DO NOT ENTER“


The Pro

  • 10,0 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Garth Ennis
  • auf Englisch, kein Problem

Was für ein Highlight! The Pro ist eine Geschichte, die zwar nach 80 Seiten wieder vorbei ist, aber dafür ist jeder Panel, jede Sprechblase der pure Hammer. So viel Lesespaß schaffen andere nicht auf 1.000.000 Seiten.

The Pro
The Pro

Plot: die Riege der Superhelden – The League of Honor – mit The Saint, The Knight, The Lime, Speedo usw. wird um ein Mitglied reicher: The Pro, eine Prostituierte Nutte. Diese setzt ihre neuen Kräfte dann auch genauso schamlos ein, wie zuvor ihren gesamten Körper. Die ganze Welt wird zu ihrem Strich.

Jeder der Superhelden ist dabei eine brillante Persihomage einer Eurer Superlieblinge; insb. Robins Pendant The Squire lässt Euch wegschreien. Und dann noch die ganzen anderen …

The Saint:

„As The Knight says, there are some things we [Superheroes] just don’t do, and -„

The Knight:

„We do not urinate over a vanquished foe on the floor of the United Nations! In full view of the assembled ambassadors!“

Es ist herzerfrischend, endlich mal eine Superheldin (die obendrein Mutter ist) zu erleben, die es einfach mal wagt „Fuck off!“ zu kreischen, weil sie das eigentlich immer so macht. Darüber hinaus ist die Story saucool und das ganze Comic ein bunter Zeichenspaß. The Pro ist legendär gut.

Kaufen! Lesen! Freuen!


100 Bullets (Band 2) – Die zweite Chance

  • 7,0 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Brian Azzarello und Eduardo Risso
  • Mehr von mir über 100 Bullets

Mit 100 Bullets (Band 1) – Der erste Schuss habe ich gegen Ende 2008 wieder angefangen, Comics zu lesen. Damals hat es mich nicht gepackt; aber die Idee 100 Bullets fand ich natürlich spitze. Und weil ich neben dem ganzen schwereren Lesestoff mal wieder leichtere Actionkost verspeislesen wollte, habe ich der Serie eine zweite Chance gegeben und 100 Bullets (Band 2) – Die zweite Chance gelesen. Gut so.

100 Bullets (Band 2) - Die zweite Chance
100 Bullets (Band 2) – Die zweite Chance

Vor einer halben Stunde wollte ich diese Rezension schreiben. Dafür habe ich das Comic noch mal in die Hand genommen um noch mal reinzufühlen. Jetzt ist es – wie gesagt – 30 Minuten später. 100 Bullets (Band 2) – Die zweite Chance geht in die Tiefe. Während Graves weiterhin den Koffer verteilt, steht plötzlich auch ein Shepherd auf der Fläche. Während die Story nach vorne geht, kommen plötzlich zwei Seiten Rückblick. Aber von wem?

Der Zeichenstil ist echt cool, leider gelingt es aber meinem kleinen Hirn manchmal nicht, festzustellen, ob es sich um Graves oder Shepherd, Lono oder Cole handelt. Um Antworten auf Fragen wie „Warum knallt der denn jetzt die ganzen Japaner ab?“ zu finden, musste ich immer wieder hin- und herblättern.

Und eigentlich hat mir erst das Vorwort „Was bisher geschah“ aus dem dritten Teil Klarheit verschafft.

Mit 100 Bullets (Band 2) – Die zweite Chance nimmt die Serie definitiv Schwung auf, das Comic enthält meisterhaft in Szene gesetzte Handlungen, das es einer Sinfonie gleicht und wären die miteinander verwickelten Stränge ein bisschen verständlicher, hätte es auch viel mehr Kugeln, äh Punkte gehagelt.


100 Bullets (Band 3) – Alle guten Dinge

  • 8,0 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Brian Azzarello und Eduardo Risso
  • Mehr von mir über 100 Bullets

Geht doch: 100 Bullets (Band 3) – Alle guten Dinge macht alles richtig. Eine rührende Geschichte voller Kugeln und Blut. Im Mittelpunkt stehen ein Sohn und dessen Vater. Der Sohn hat den Koffer (von Graves) und der Vater die Ahnung (vom Leben).

100 Bullets (Band 3) - Alle guten Dinge
100 Bullets (Band 3) – Alle guten Dinge

Loop (Sohn) findet im Koffer ein Foto seines Vater und los geht es. Diesen trifft er dann nach Jahren wieder, und zwischen den beiden steht eigentlich nur totale Verachtung. Wie diese aus dem Weg geräumt wird – mit Kugeln, Worten, oder … – verrät Euch 100 Bullets (Band 3) – Alle guten Dinge. Der dritte Band der Serie ist der mit Abstand beste. Eine durchgehende, perfekt komponierte Story, die es aber nicht versäumt, mich Leser außerdem weiter in die Rahmengeschichte von 100 Bullets zu ziehen. Nichts vorhersehbar, alles nachvollziehbar und ich mittendrin.

Jetzt will ich auch einen Koffer. Mir genügt aber einer von Amazon.


Sonnenfinsternis

  • 7,5 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Fane und Jim

Echt feine Idee: zwei Comicautoren schreiben abwechselnd an einemr gemeinsamen Comic Graphic Novel, entwickeln dafür sechs Figuren und schwören sich beim Blute einer Flasche roten Weins, dass nichts wirklich erfunden ist. Jeder Aspekt der Figuren soll ein authentischer Aspekt der Autoren sein. Vier Tage später ist Sonnenfinsternis.

Sonnenfinsternis
Sonnenfinsternis

Die Autoren, Fane und Jim beginnen Sonnenfinsternis mit einem Vorwort in Form eines Dialogs. Darin tauschen Sie sich rückblickend über die Entstehung dieses zweifelsohne spannenden Projektes aus. Ein guter Start. Sechs junge Menschen, also alles mögliche unter 40, fahren gemeinsam auf Land in ein Ferienhaus, um dort gemeinsam die Sonnenfinsternis zu erleben. Soviel sei verraten: die findet am Ende auch statt.

Die jeweils drei Herren und Damen gehen von Beginn an immer wieder so dermaßen brutal ehrlich miteinander um, betrügen im Bett, unter der Dusche und im Wort, verstören und vertragen sich, bis es kurz dunkel wird. Was habe ich da gelesen: ein Werk das einen ganz normalen Ausflug erzählt, aber immer wieder Grenzen überschreitet, wie es nicht sein darf. Vieles darf einfach nicht passieren. Vieles darf einfach nicht gesagt werden. So viel Ehrlichkeit verträgt keine Seele ohne zu fliehen.

Aber das alles darf natürlich gedacht werden; da wo Gedanken frei sein dürfen. Und darin liegt die Magie von Sonnenfinsternis: die Geschichte kann so nur in einem einzigen (oder maximal zwei ;) Köpfen stattfinden und die Zerrissenheit, Ambivalenz, die Spannungen zwischen Lust und Vernunft, Respekt und Animalie, Liebesbindung und Freiheit, Leben und Gevatter Tod kann so in keiner Geschichte zwischen Menschen zu Tage treten. So brutal ehrlich.

Diese Geschichte kann es nicht geben. Fane und Jim haben sie gedacht, geschrieben und gezeichnet.

Und dann kommt die Sonne zurück.


Top 10 (Band 1) – Book 1

  • 7,5 von 10 Sternen
  • Ein Comic von Alan Moore, Gene Ha und Zander Cannon
  • auf Englisch, kein größeres Problem

Hammermäßig gezeichnet! Das allerletzte Detail, die kleinsten Texturen, alles da. Hier haben die Zeichner Ha und Cannon erst aufgehört als kein Platz mehr im Panel war. Sagenhaft. Top 10 (Band 1) – Book 1 ist wohl eines der intensivst und dichtesten gezeichneten Comics, über die ich hier bisher geschrieben habe. Uff!

Top 10 (Band 1) - Book 1
Top 10 (Band 1) – Book 1

Eine Welt, in der jeder (irgendwelche) Superkräfte hat. Irrsinn. Damals, als nur Superhelden – und nicht Mutter, Vater, Kind, etc. fliegen, verkleinern, Gedanken lesen, durch die Dimensionen reisen und sonst was konnte – damals, waren wir als Kinder immer neugierig ob irgendwann ein neuer Held mit spektakulären neuen Kräften und Talenten auftauchen würde. Das war – der Vollständigkeit halber – ja nur den Schurken vorbehalten, die einer nach dem anderen auftauchten, von Batman, Superman und Co. vermöbelt wurden, und dann wieder gingen.

Aber die waren ja böse. Die Helden waren die Guten. In Top 10 (Band 1) – Book 1 ist das anders. Das sind alle irgendwie normal. Und Alan Moore hat sich so abgefahrene Superkräfte einfallen lassen und diese irgendwelchen Nichthelden verpasst, dass man selber zum Hyperschmunzler wird.

Aber, aber, aber: die Story bleibt leider nur niedlich und interessant. Es ist nie spannend, mitreißend, bewegend oder packend. Man kuckt nur eine Zeit lang zu. Woran mag das bei einem Werk wie Top 10 (Band 1) – Book 1 liegen, welches vor inhaltlicher Kreativität und darstellerischer Brillanz nur so strotzt? Nach kurzer Meditation wusste ich es: Es ist wie in vielen asiatischen Filmchen (wie z.B. Dead or Alive): man hat keine Identifikationsfigur, mit der man auf die Reise gehen kann. Hatte man bei Superman auch nicht, aber, öm, tja, ach was weiß ich?

Mal sehen, ob ich irgendwann Band 2 anpacke: ich denke, eher nicht.

Aber hatte ich schon gesagt: hammermäßig gezeichnet!

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